Letzte Tage auf Pellworm

Die Seele baumeln lassen

Ralf

4 Min. Lesedauer

Tage 11 bis 13

Sonntag bis Dienstag, 11.-13. Mai: Ein Resümee

Dies ist nun der letzte Bericht aus Pellworm im Mai 2025. Die Koffer sind gepackt und offene Rechnungen beglichen. Morgenfrüh geht der Wecker wieder eine Stunde früher als üblich, denn die Fähre wartet nicht.

Die letzten drei Tage haben wir mit Sonnen und Schlemmen verbracht. Wir haben das schöne Wetter in vollen Zügen genossen und uns mit Lesen und Beobachten der Schwalben und Stare beschäftigt. Kurzum, wir haben einfach die Seele baumeln lassen.

Natürlich bin ich jeden Tag eine Runde mit dem Rad gefahren, während meine Liebste diese Zeit der Ruhe meist für ein kleines Nickerchen nutzte. Ich musste allerdings die Mietdauer für das Fahrrad um einen Tag verlängern. Am Montag, dem eigentlichen Rückgabetag, wehte einer der typischen heftigen Küstenwinde. Das macht zwar mit einem E-Bike nicht ganz so viel aus, aber hier ist es immer noch deutlich frischer, was man besonders im Wind spürt. Meine neue, windschnittige Frisur lässt nun doch mehr Kälte an den Kopf und das wirkt sich nicht gerade positiv auf das “im Wind fahren” aus. Somit wurde mein Plan, am Montag die Insel außendeichs zu umrunden, vom Winde verweht und die Verlängerung fällig.

Am heutigen Dienstag sollte es laut Wetterbericht deutlich weniger Wind geben. Schwacher Wind aus Nordost. So kam es denn auch und ich begab mich ein letztes Mal auf große Inselumrundung. Diesmal, wie schon erwähnt, auf der Seeseite des Deichs. Und da die Flut schon in vollem Gang war, konnte ich nun endlich auch erkennen, das Pellworm eine Insel ist und nicht nur ein grüner, etwas höher gelegener Fleck im Schlamm - den manche Watt nennen. Es war wieder eine schöne, gemütliche Tour von gut 27 km. Außendeichs wird der Weg immer wieder durch Schafsgatter unterbrochen. Dafür fährt man aber auch teilweise mitten durch die Schafe. Den Geruch habe ich immer noch in der Nase 🙄.

Noch ein Hinweis zur Fotoausbeute: Pellworm ist eine sehr ruhige, durch die Landwirtschaft geprägte Insel. Es gibt hier nicht allzuviel zu sehen. Selbst auf der Fähre sind alle Sehenswürdigkeiten auf einem kleinen Streifen abgebildet: Der Leuchtturm, die alte Kirche, die Windmühle und die Windräder. Das war’s auch schon. Hab ich alles fotografiert.
Sowie fast alle Tiere, die sich fotografieren ließen. So manche machten schnell die Biege, wenn ich mit dem Fahrrad anhielt oder drehten sich schinant weg.

Was mir unvergessen bleibt, war das Fahren mit einem riesigen Schwarm Gänse, der neben mir aufstieg und mich ein gutes Stück auf meinem Weg begleitete. Das war einfach unglaublich beeindruckend und viel zu schön, um anzuhalten und schnell ein Foto vom Schwarm zu machen. Dieses Vergnügen hatte ich insgesamt drei Mal und ich habe es jedes mal genossen.

Essenstechnisch haben wir am Sonntag noch einmal Bütties Schlemmerecke aufgesucht (Backfisch mit Pommes für uns beide), währed wir gestern De Spieskommer heimsuchten. De Spieskommer ist ein Restaurant im Haus des Pellwormer Freizeitbades PelleWelle. Die Küche ist wider den Assosiationen, die gleich bei der Verbindung Schwimmbad und Restauration aufkommen wollen, sehr gut. Sie muss den Vergleich mit den Gasthhäusern Hooger Fähre, Zur Alten Kirche, Arnos Hafen-Pub keinesfalls scheuen. Wir beide hatten einen warmen Ziegenkäse als Vorspeise und ein Nudelgericht zum Hauptgang, Meine Liebste mit Pfannengemüse und ich mit einer Soße von Kirschtomataten. Das wirklich tolle: Die Nudeln wurde mit etwas übrgossener Soße serviert. Der Rest wurde in einer Sauciere dazugestellt. Wirklich klasse! Keine ertränkten und auch keine zu trockenen Nudeln. Das Ziegenkäse wie auch Nudel köstlich waren, vervollständigte unseren positiven Eindruck. Und zum Abschluss gab es für mich noch eine hausgemachte rote Grütze. Sehr sehr lecker!
Am letzten Tag waren wir noch einmal Zur Alten Kirche. Eine Spargelcremesuppe für uns beide, eine Muschelpfanne für meine Liebste sowie ein Schnitzel mit Spargel und Sauce Hollandaise für mich sowie eine Creme Brulee und ein Zitroneneis bildeten das Menü. Die Muschelpfanne war nicht so gelungen, da gebratener Speck den Muschelgeschmack getötet hat. Ansonsten war alles gewohnt gut.

Das war es nun von Pellworm. Eine Insel für Menschen, die die Ruhe suchen und in der norddeutschen Gelassenheit Kraft zu tanken vermögen. Insel und Menschen haben uns sehr gefallen. Wir werden sicher nicht das letzte Mal hier gewesen sein.

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