Honningsvåg - Nordkap

Heute wird das Nordkap erreicht. Das Wetter spielt mit und das Licht verzaubert.

Ralf

3 Min. Lesedauer

Nach dem langen Bericht von gestern werde ich mich heute einmal richtig kurz fassen. Der Tag verlief ereignislos. Ganz ereignislos? Nein, nicht ganz ereignislos. Ein kleines Dorf im nördlichen Norwegen, und damit meine ich das wirklich nördliche Norwegen, leistet aufkommender Langeweile erfolgreich Widerstand. Das Dorf heißt Honningsvåg und wird Honningsvog gesprochen, was Honigsbucht bedeutet. Es liegt auf der Insel Magerøya (gesprochen: Mageröia = Magere/Karge Insel) und ist Ausgangspunkt der bei allen Touristen begehrten Reise zum Nordkap. Zum Glück begehrt. Im Winter ist nämlich die Zufahrt zum Nordkap gesperrt. Wenn aber Hurtigruten drei vollbesetzte Busse dort hin schickt und sich ein weiterer Reiseveranstalter mit zwei Bussen beteiligt, wird die Schranke geöffnet und ein Konvoi aus Schneepflug und Bussen zusammengestellt. Die Busse müssen dann auf einer abenteuerlichen aber wirklich sehenswerten Strecke in Kolonne hinter dem Pflug herfahren. Was für eine Landschaft! Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten, geht aber recht zügig von statten. Hier fährt eben alles mit Spikes.

Am Kap angekommen rennt natürlich alles zuerst zur Kugel. Ich mit eingeschlossen. Was für ein erhebender Moment. Der nördlichste Punkt Europas. Nun, nicht ganz. Der liegt etwas weiter links auf einem Felsvorsprung, der aber nicht so gut begehbar ist wie das Plateau, auf dem wir und die Kugel uns befinden. Das Besucher-zentrum darf natürlich auch nicht vergessen werden.

An der Kugel wird dann ohne Rücksicht auf Licht und Leute geknipst, was das Zeug hält. Kinder vor Kugel, Omma vor Kugel, Vatta und Mutta vor Kugel, Kugelbauch vor Kugel. Wenn ihr euch also wundert, warum der Sockel auf meinen Fotos nicht zu sehen ist: Mich interessierte NUR die Kugel. Dafür habe ich mir dann eine Perspektive ausgesucht und auf das richtige Licht gewartet, denn die tief stehende Sonne kam immer wieder hinter den Wolken hervor und der blasse Halbmond konnte auch noch eingearbeitet werden (Suchbild). Überaupt war das Licht, wenn denn die Sonne hervorkam, unglaublich warm und verzaubernd. Der blaue Himmel, teils schon mit sichtbaren Sternen, dazu der Schnee und das warme Licht der sehr tief stehenden Sonne, amazing!
Die Ergebnisse könnt ihr unten in der Gallerie betrachten. An dieser Stelle möchte ich unbedingt einmal meiner langjährigen Freundin Isabella „Charlotte“ danken. Sie hat mir das Objektiv für die Reise zur Verfügung gestellt, mit dem die weitaus meisten Bilder in meinen Berichten gemacht wurden, so auch die Bilder vom Nordlicht.

Ansonsten gibt es heute nicht wirklich etwas zu berichten. Der Ausflug war, neben einer erneuten Vorbeifahrt eines südwärts fahrenden Hurtigrutenschiffs, der einzige Höhepunkt. Bei der gegenwärtigen Wetterlage könnten wir heute Abend wieder Nordlicht bekommen. Ich hoffe, dass es dann vom Bug oder Heck zu sehen ist. Dann lässt es sich auf einem fahrenden Schiff nämlich besser fotografieren.

Nachtrag: Während des Dinners heute Abend hat es zu schneien angefangen. Ich sitze jetzt in der Bar (dort gibt es WLAN) bei einem Bier und schreibe diesen Bericht fertig. Mit Nordlicht ist heute jedenfalls nicht mehr zu rechnen. Bleibt nur noch eins zu tun: Die Galerie einfügen und die Bilder beschriften. Und hier sind sie: