Der Weg zurück
Auf dem weg zurück werden wir von einem Sturm etwas durchgeschüttelt

Seit gestern sind wir also wieder auf dem Rückweg. Die Nacht war begleitet von einem ständigen Auf und Ab des Schiffs. Die Stabilisatoren verhindern zwar die Rollbewegung, aber gegen das Stampfen gibt es kein Hilfsmittel. Macht nix, ich find’s prima. Einmal war sogar für kurze Zeit vom Heck aus das Nordlicht zu sehen.
Heute ist nicht wirklich viel los. Es werden nur kleine Häfen angelaufen und der einzige längere Aufenthalt ist in Hammerfest. Hammerfest nennt sich selbst gern die Nördlichste Stadt der Welt und liegt darob im steten Streit mit Honningsvåg. Hammerfest find ich persönlich aber deutlich unattraktiver als letztere. Folglich bin ich an Bord geblieben und habe keine Bilder gemacht.
Das Wetter ist uns derzeit nicht wohlgesonnen. Es Stürmt gewaltig über der Beringsee. Windstärke 8 macht den Aufenthalt auf dem Außendeck zum Abenteuer. Wer zum Bug möchte, schafft aufgrund der durch die Bauform noch beschleunigten Windströmungen kaum die Kurve von der Steuer- oder Backbordseite zum Bug. Einige leichtere Personen mussten nach mehrfach vergeblichen Versuch schon aufgeben. Damit keine Missverständnisse entstehen: Ich war’s nicht! In der Galerie ist ein Beweisfoto.
Schön anzusehen sind allerdings die Schneefahnen auf einigen Gipfeln der Küste. Also doch noch ein paar Fotos. Dann hab ich mal versucht, mit der kleinen Kamera einen Film zu machen. Ist aber nicht so gut geworden, total wackelig und mieser Ton. Der Sturm hat mich immer wieder hin und her geworfen und wir waren schon in der Anfahrt zu einer Hafenbucht, wodurch die Bewegungen des Schiffs schon lange nicht mehr so ausgeprägt waren. Und dieses abschreckende Beispiel Filmgeschichte über 34 Sek. hat auch noch 128 MB Dateigröße. Zu viel, um es bei dem derzeit mageren Durchsatz hochladen zu können. Letztendlich habe ich es dem elektronischen Papierkorb geopfert.
Wo wir gerade bei abschreckenden Beispielen sind. Im Hafen der Weltstadt Øksfjord hab ich ein Hotel der zumindest äußerlichen Spitzenklasse gesehen, dass ich euch nicht vorenthalten kann. Damit ihr einen Eindruck von der Gesamtsituation bekommt, hab ich dann noch zwei weitere Fotos gemacht und damit (fast) den Ort ganzen abgelichtet. Das Bild ist leider etwas dunkel, es wurde in der späten Dämmerung ohne Stativ aufgenommen. Der dunkle Taint schmeichelt dem Gebäude erheblich, entspricht aber der zu der Zeit vorherrschenden Licht-Stimmung
Mittlerweile durchfahren wir ein Stück offene See. Das geht ab, besser als jede Kirmes. Der Rumpf knallt immer wieder mal so auf die See, dass es das ganze Schiff erschüttert. Alles knarzt und quietscht und ab und an hört man irgendwo Teile fallen. Na ja, diese Action-Einlage dauert wohl nur zwei Stunden, dann kommen wir wieder in Küstennähe und das Geschaukel dürfte etwas milder werden. Schade!
Leider ist für morgen noch schlechteres Wetter angesagt. Der Wind wird sich zwar etwas legen, dafür ist Regen und für den Abend Schnee angesagt. Dadurch ist meine Überlegung, an einem Landausflug teilzunehmen, buchstäblich in’s Wasser gefallen. Ich bin nicht bereit, knapp 100 € dafür auszugeben, um in einem Bus durch eine sturmgepeitschte verregnete Landschaft zu fahren. Also dürfte es morgen auch keine Sensationen geben. Na, da hab ich dann wenigstens mal Zeit zur Muße und kann über den aufrechten Schwan nachdenken und wie ich die dritte Stufe Hansana überhaupt jemals erreiche und und und
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