Stradbroke Island
Ein Ausflug auf die Insel

Heute stand eine Tour nach North Stradbroke Island, einer Brisbane vorgelagerten Insel mit vielen Naturparks und großen Flächen noch unberührter Natur auf dem Programm. Diese hatten wir schon von Deutschland aus gebucht, da sie uns bei der Suche nach möglichen Aktivitätszielen wegen der versprochenen Wal- und Delfinbeobachtung aufgefallen war. Da die Wale bis in den Oktober hinein in der Moreton Bay „vor Anker“ gehen, waren die Aussichten auf eine Sichtung also recht gut.
So ging es denn schon sehr früh und ohne Frühstück (und Kaffee – ihr erinnert euch? Pulver und so??) mit dem Bus in die City zu einem Treffpunkt, an der uns unser Guide aufsammelte. Insgesamt waren wir 11 Personen, ein bunter Haufen aus Amerika (Utah), Asien, Finnland, England, Österreich und Deutschland und natürlich alle voller gespannter Erwartungen. Zunächst stand aber erst einmal eine längere Autofahrt zur Fähre auf dem Programm. Danach ging es zügig mit der Fähre in 45 Minuten auf die Insel.
Da neben der Tierbeobachtung auch noch zwei Badeeinlagen zum Programm gehörten, führte uns der Guide zuerst einmal an einen Süßwassersee, an dem wir insgesamt 20! Minuten Zeit hatten, uns abzukühlen. Das Besondere an diesem See war seine braune Farbe, die durch Pflanzen (dem Teebaum) herrührt. So ganz habe img_4959ich das leider nicht verstanden, weil unser Guide in breitestem Australisch parlierte und ich bis jetzt noch keine Gelegenheit hatte, mich auf derartiges einzustellen. Spätestens an diesem See hatten wir jedenfalls ein Déjà-Vu. Bei unserem letzten Aufenthalt in Australien haben wir eine Tour auf Frazer Island gemacht, die eigentlich genau so ablief. Auch da ging es zuerst einmal an einen Süßwassersee und auch die anfänglichen Verständigungsprobleme waren nicht unähnlich.
Nach dem Bad :) ging es mit dem Auto zu einem ersten Aussichtspunkt, an dem Wale gesichtet werden können. Auf dem Weg zum Wasser sollten wir auf Koalas in den Bäumen achten. Und tatsächlich wurden wir fündig: Mein erster Koala in freier Wildbahn hing lässig im Baum ab und ließ sich durch nichts in seinem Nickerchen stören. Die Bilder dazu in der Galerie. Am Strand selbst dann die Enttäuschung: Keine Wale, keine Delfine. Aber ein Seeadler – für den Anfang nicht schlecht. Also sind wir den Strand einmal rauf und runter abgelaufen, den Blick immer fest auf das Wasser gerichtet in der Hoffnung, doch noch eine Walflosse zu sichten. War aber nichts. Nicht mal ein Hai, die es hier auch massenhaft geben soll, hat uns zu sich eingeladen. Was für eine Pleite. So blieb uns nichts andres übrig, als den Weg zurück zum Kleinbus anzutreten und noch einmal bei der Attraktion des Tages zu verweilen: Dem Koala.
Nach dem Lunch ging es dann noch einmal an den Strand. Diesmal zum Baden. Klar, dass da keine Haie waren. Hat aber nur dazu gereicht, einmal die Füße in den Pazifischen Ozean zu stellen. Genau das hatte ich nämlich beim letzten mal vergessen. Südpolarmeer (Melbourne) und Indischer Ozean (Perth) hatte ich ja schon abgehakt, nun endlich auch den Pazifik.
Vom Strand aus ging es mit dem Buss zu einem Rundweg, von dem aus man eine fantastische Sicht auf die Küste und die Inselfauna hatte. Hier sollte auch wieder eine Walbeobachtung möglich sein. Nur wussten die Wale nichts davon. Ob sie sich mittlerweile ganz aus dem Staub gemacht haben? Ach ja – Delfine waren auch Fehlanzeige. Dafür gab es ein paar Meeresschildkröten und Rochen zu beobachten. Von letzteren waren, wegen der Distanz und der Tatsache, dass sie selten ganz an die Wasseroberfläche kommen, keine vernünftigen Bilder zu schießen. Selbst die Schatten waren auf dem Zelluloid, ach Quatsch, dem Display nicht gut zu erkennen. Und auch hier gab es einen, wenn auch schwachen, Trost. Zwei graue Kängurus, Mutter und Kind. Beide hielten lange genug still, um allen Teilnehmern ein Foto zu erlauben, dann wurde es dem Kleinen zu bunt und es verschwand in Mutters Beutel. Ich hatte das Glück, diesen Vorgang fotografisch festzuhalten. Wenigstens etwas, denn das war dann auch schon das Ende des Ausflugs. Alles in allem etwas enttäuschend. Aber man kann sagen, was man will: Die Natur auf Stradbroke Island hat schon was und wenn ich in Brisbane leben würde, wäre das garantiert ein Ort, an dem ich den einen oder anderen Urlaub verbringen würde.
So enttäuscht wir auch waren, keine Wale gesehen zu haben, so sehr haben wir uns dann auf den BBQ-Abend bei Nina und Tom gefreut. Und Leute, was die Beiden da aufgefahren haben, war unglaublich! Beaf, das einem schon beim bloßen Anblick das Wasser so im Mund zusammen laufen ließ. Steaks wie gemalt, von preisgekrönten Rindern (gut, dass hat ihnen auch nicht geholfen, oder?) und auf den Punkt zubereitet. Dazu köstlichster Salat. An diesem Abend war es das erste Mal, dass ich mich daran erinnern kann, ein Stück Steak liegen lassen zu müssen, weil einfach nichts mehr ging. Natürlich haben wir nicht nur gegessen, sondern uns auch angeregt unterhalten. Es war ein sehr schöner Abschluss für diesen Tag, der uns mit manchem wieder versöhnte.
Und jetzt muss ich hier ganz schnell Schluss machen, denn morgen geht es zu den Koalas. Da muss ich doch fit sein, um viele viele Fotos zu schießen :)
Kleine Bildergalerie
Share this post
Email