Wild Ginger II

Alles hat einmal ein Ende - Abschied vom Traumhaus

Ralf

4 Min. Lesedauer

Heute war unser letzter Tag auf Naomis Anwesen Wild Ginger in Bellenden Ker, Queensland, Australien. Wir ließen es etwas langsamer angehen, haben wir doch beide einen recht schmerzhaften Sonnenbrand auf Rücken, Schultern, Oberarmen und Oberschenkeln! Und das trotz Sonnenschutzfaktor 50+ mit mind. vier Stunden Wasserfestigkeit. Andrea hat es dabei etwas weniger schlimm erwischt, da sie nicht schnorcheln war. Trotzdem war dieser Morgen (sowie der Rest des Tages) von gelegentlichem schmerzhaften Aufstöhnen geprägt.

Passend zu unserer leicht gedrückten Stimmung, denn schließlich hieß es auch noch Abschied nehmen von einer wirklich wunderbaren Location, regnete es heute fast den ganzen Tag. Nicht heftig, eher so ein etwas kräftigerer Nieselregen. Aber er reichte aus, dass wir uns schnell und einstimmig unter gleichzeitiger Berücksichtigung unserer Leiden zum Nichtstun entschieden.
Eigentlich wollten wir heute zum Lake Barrine mit seinem wunderbaren Teahouse, doch das haben wir auf morgen verschoben. Denn morgen müssen wir schon um 10 Uhr dieses kleine Paradies verlassen um Platz für andere zu machen. Da unser Flieger Richtung Darwin aber erst um 19:10 Uhr abheben soll, haben wir also eine Menge Zeit zu überbrücken. Da scheint uns das Teahouse genau die richtige Abwechslung zu sein.

Neben der Pflege meines (und natürlich Andreas) Sonnenbrandes habe ich mich dann noch ein wenig um weitere Fotos von diesem Anwesen gekümmert. Ein paar Blüten, ein paar Accessoires, eben alles was Wild Ginger zu dem macht, was es ist. Die Liebe zum Detail wird an vielen Stellen oft erst auf den zweiten Blick sichtbar. Sicher ist, dass Naomi jede Menge Arbeit investiert haben muss. Allein das Gießen der Pflanzen, um das sie uns gebeten hatte, nahm wesentlich mehr als eine Stunde in Anspruch. Gäbe es nicht drei verschiedene Wasserstellen mit jeweils mehr als 20 Meter langen Gartenschläuchen, es hätte noch deutlich länger gedauert.

An dieser Stelle noch ein Wort zu der versprochenen Tonaufnahme. Ich habe es mehrfach mit unterschiedlichen Hilfsmitteln versucht, doch die mir zur Verfügung stehenden Mikrofone sind nur zur Sprachaufnahme geeignet. das Ergebnis ist ein Sound, in dem nur ein grauenhaftes Rauschen im Vordergrund steht, dass ich euch wirklich ersparen möchte. Die vielfältigen und -zähligen Stimmen der verschiedensten Tiere, die hier allabendlich ein großes Konzert für uns veranstalten, sind wohl nur mit hochwertigen HiFi-Mikrofonen einzufangen.

Ansonsten wurde dieser Tag mit Lesen, Schlafen und ersten Aufräumarbeiten verbracht, also nichts wirklich aufregendem. Das Abendessen bestand aus einem Burger für Andrea und Fish & Chips für mich. Dazu mussten wir ca. 9 km Richtung Norden nach Babinda fahren, einem kleinen Städtchen (Dorf würde es besser treffen, ist aber immer noch übertrieben), in dem um 19 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Einzig und allein ein kleiner Imbiss sowie ein Hotel! hatten noch geöffnet. Da uns nur der „kleine Hunger“ plagte, haben wir uns für den Imbiss entschieden, zumal man hier, im Gegensatz zum Hotel, auch draußen sitzen konnte. Das Essen war übrigens ausgezeichnet. Überhaupt darf man sich in Australien auf keinen Fall vom Äußeren leiten lassen. In Köln würde es uns nicht im Traum einfallen, bei der Suche nach einer Essgelegenheit diesen Imbiss überhaupt in Erwägung zu ziehen. Gut, dass man hier oft gar keine andere Möglichkeit hat.

So Folks, dass war es dann für heute und zum letzten mal von dieser Terrasse, die ich so sehr vermissen werde. Wann der nächste Bericht online gestellt werden kann, ist noch nicht vorhersehbar. Um ca. 22 Uhr sollten wir morgen unser Hotel in Darwin erreicht haben. Vielleicht schaffe ich es dann noch, den Bericht über die Erlebnisse des Tages zu verfassen und zu veröffentlichen. Übermorgen nehmen wir das Wohnmobil in Empfang und ab dann wird es eine Weile still um uns werden. Es geht durch die Naturparks um Darwin und dann den Steward Highway hinunter nach Alice Springs. Für die gesamte Tour haben wir acht Tage eingeplant. Acht Tage, in denen das Vorhandensein von Internet und selbst Telefon nicht gewährleistet ist. Acht Tage, in denen es durchaus passieren kann, dass ihr nichts von uns hört. Auf dieser Tour werden wir auf jeden Fall ein Satellitentelefon mit uns führen, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Ich für meinen Teil bin schon richtig gespannt auf dieses Abenteuer. Aber erst kommt ja noch der Lake Barrine.

Kleine Bildergalerie

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