Hobart
Aufbruch zur tasmanischen Insel, gestört von einem Flugzeugdefekt

Unsere Tour durch das rote Zentrum Australiens kommt nun zum Ende. Heute heißt es Abschied nehmen von Alice Springs, dass uns am Anfang so gar nicht zugesagt hat, dass wir mit den Tagen aber doch schätzen gelernt haben. Nun gilt es noch den AWD aufzutanken und ihn am Flughafen abzugeben. Von dort geht es dann nach Hobart, mit einem Zwischenstop in Sydney.
Wie erwartet, funktionierte das mit dem Mietwagen und dem Flug nach Sydney auch reibungslos. In Sydney hieß es dann aber, dass unsere Maschine nach Hobart wegen eines Defekts ausgetauscht werden müsse und sich der Abflug um drei Stunden verzögern würde. Kannten wir das nicht von unserer letzten Australienreise? Auch ein Austausch, nur mit neun Stunden Verögerung?
Eine schnelle Hochrechnung auf Basis der aktuell angegebenen Verzögerung ließ uns etwas nervös werden: Bei Ankunft in Hobart müsste der Schalter des Auto-Vermieters Redspot schon geschlossen haben. Dort sollte uns das bereits in Deutschland georderte Auto für die kommende Woche zur Verfügung gestellt werden. Wir brauchten das Auto jedoch zwingend, um zu unserer Mietwohnung zu kommen. Die lag im Nachbarort Kingston. Da Telefonieren mit Australiern eine schwierige Angelegenheit sein kann, wenn man selbst nicht perfekt Englisch spricht und es auch nicht jede Woche hört, begab sich Andrea schnurstracks zum Quantas Serviceschalter und bat den dort tätigen Menschen, bei Redspot telefonisch vorstellig zu werden und um eine Lösung unseres Problems zu ersuchen. Freundlich, wie die Australier nun mal so sind, haben sie erst Andreas Englischkenntnisse in den Himmel gelobt und dann in Hobart angerufen. Das Ergebnis: „Alles kein Problem. Der Redspot Schalter bleibt besetzt, bis die letzte Maschine gelandet ist“. Das kenn ich aus Deutschland aber auch anders …
So verging der Tag quälend langsam in einem langweiligen Domestic Terminal auf dem Flughafen von Sydney. Aus den ehemals zwei Stunden Aufenthalt wurden nun fünf Stunden. Dazu noch einmal insgesamt ca. fünf Stunden Flug und eine Zeitverschiebung von eineinhalb Stunden. Um ein Uhr Nachts waren wir dann endlich am Ziel. Unsere Vermieter hatten sich zwischenzeitlich rührend per Mail um uns gekümmert, uns mit Tips versorgt und erklärt, dass alles kein Problem wäre. Eventuell würde Paul zwar schon schlafen, aber das Licht wäre überall an und der Schlüssel sei auch für uns erkennbar deponiert. Zudem hätten sie uns Milch, Eier, ein frisch gebackenes (sehr köstliches) Brot, Butter und Jam bereitgestellt. Wirklich ein toller Service.
Der Flug selbst war wegen Dunkelheit so langweilig, dass ich mit tatsächlich einen Film auf dem Quantas iPad angeschaut habe. In Hobart teilten wir uns auf. Andrea holte das Gepäck (immerhin zwei 30 kg Koffer, plus massig Handgepäck) und ich kümmerte mich um das Auto. Beides war schnell erledigt und, obwohl der bereitgestellte KIA kleiner war als der in Cairns, passte doch alles Gepäck in den riesigen Kofferraum. Wirklich nicht schlecht, diese Wagen.
Eine Fahrt von etwa einer halben Stunde durch das nächtliche Hobart brachte uns dann endlich ans Ziel. Paul war doch noch wach geblieben und hieß uns freundlichst Willkommen. Er hatte sogar vorsorglich einen kleinen Heizofen eingeschaltet, um den Wohnraum auf 21°C aufzuheizen. Wie aufmerksam, kamen wir doch aus dem gut 20°C wärmeren Alice Springs. Wir haben dann nur noch das Nötigste aus den Koffern geholt (ich also alles) und uns in die Federn geworfen. Die dicke Steppdecke kam uns zuerst wie ein Fremdkörper vor, doch ohne Decke schlafen wie wir es zuvor meist getan haben haben war hier absolut nicht drin.
Der nächste Morgen wurde einmal nicht von einem Wecker eingeläutet, denn heute wollten wir uns nichts vornehmen – außer Wäsche waschen, Einkaufen und Essen gehen. Das haben wir dann auch getan. Das Essen in einem von Paul empfohlenen Strandlokal war wunderbar, besonders der Salat. Und mit dem Kaffee zum Abschluss schließe ich auch diesen Bericht. Morgen geht es in einen der unzähligen Nationalparks. Da wird es dann sicherlich auch wieder viele Bilder geben. Gestern hatte die Kamera ja ganz frei und heute hatte ich nur Lust auf ein paar Bilder von dem Haus und dem schönen Garten unterhalb unserer Veranda.
Kleine Bildergalerie
Share this post
Email