Bruny Island

Denn eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön

Ralf

5 Min. Lesedauer

Heute stand also eine Tour nach Bruny Island auf dem Programm. Dort hatte Andrea eine dreistündige Bootstour in die Wildnis der Tasmanischen Küste rund um Bruny Island gebucht. Eine Tour, bei der schon in der Ankündigung stand, dass an JEDEN Teilnehmer Tabletten gegen Seekrankheit verteilt werden, denn die Boote sind klein, wendig und schnell und die Tasmanische See oftmals sehr rau. Aber vor der eigentlichen Adventure Tour stand ja erst einmal eine Fahrt mit dem Auto und, zum Üben, eine Überfahrt mit der Fähre.

Vor Ort angekommen, gönnten wir uns erst einmal einen Kaffee mit einem köstlichen, frisch gemachten Blaubeermuffin. Der Muffin war jedoch nur für mich. Andrea wollte ob der bevorstehenden Schaukeltour lieber nichts essen. Kurz vor dem Starttermin gab es dann noch eine Einweisung über das richtige Verhalten an Bord, wo man sich am Besten niederlässt, wenn man zur Seekrankheit neigt, dass die Toilette nur eineinhalb Sterne verdient und faktisch ob der Schaukelei und der anzulegenden Schutzkleidung vor Spritzwasser nicht benutzbar ist usw. usw. Nichts für schwache Nerven und natürlich mussten nach dieser Ansage viele der anwesenden weiblichen Tourgäste noch einmal schnell auf das stille Örtchen :)

Das Einschiffen ging schnell vonstatten. Andrea entschied sich für einen Platz in der hintersten Reihe, die beste Position im Boot, wenn man die Gefahr der Übelkeit minimieren möchte. Die „kleidsamen“ roten Mäntel gegen Wind und Spritzwasser wurden übergezogen und dann ging es an die Verteilung de Tabletten gegen Seekrankheit. Jeder sollte sie nehmen, normal empfindliche zwei, mehr zur Seekrankheit neigende drei Tabletten. Andrea, der schon auf der Rheinfähre in Weiß schlecht wird, wollte denn auch gleich vier Tabletten ordern :)

Nachdem die Formalitäten erledigt waren, konnte es endlich losgehen. Und wie! Ein 12,5 m langes Boot, getrieben von drei Hochleistungsmotoren, das geht ab! Und zauberte ein erstes zaghaftes Grinsen in mein Gesicht. Über Andreas Gesicht reden wir jetzt besser erst einmal nicht. Zaghaft deshalb, weil ich in der letzten Reihe direkt hinter dem Skipper saß und so nur wenig von dem „real feeling“ mitbekam und auch noch Probleme mit dem Fotografieren hatte. Der Skipper aber hat meine missliche Situation schnell wahrgenommen und mich aufgefordert, ich solle mich an der Steuerbordseite vor ihn an die Reling zu stellen. Da kriegt man einerseits sehr gut mit, wie das Boot im Wasser arbeitet und kann zudem noch wunderbar Fotos machen, ohne Anderen die Sicht zu nehmen. Da ich deshalb dort auch stehen bleiben durfte, wenn das Boot so richtig Fahrt aufnahm und alle anderen zum Sitzen aufgefordert wurden, war ich so was von happy und mein Grinsen wurde breiter!

Die Tour ging an der Küste entlang zu speziellen Felsformationen, diversen Grotten und Bögen, einem wie ein Geysir Gischt hochschießendes kleines Loch im Felsen auf Höhe des Meeresspiegels und natürlich der Fauna rund um die Insel. Dabei haben wir dann tatsächlich Tölpel und Delphine bei der Jagd beobachten können. Absolut Hammer! Phantastisch! Awesome!! Das aber nicht genug. Der Skipper sprach irgendwas von Signatur über Funk mit den zwei anderen Booten, dreht in einer engen Kurve bei voller Geschwindigkeit ab und folgte besagter Signatur, die sich als die eines Wals herausstellte. So kam auch noch ein Wal zu den beobachteten Tieren. Doppel-Awesome!! Dazu kam dann noch eine Kolonie Seelöwen und diverse kleinere Vogelfelsen. Viel mehr kann ich hier einfach nicht beschreiben, seht euch dazu die Fotos an (Hinweis am Ende des Artikels). Andrea und ich waren jedenfalls absolut glücklich. Ja – auch Andrea. Denn sie hat das Bootfahren deutlich besser vertragen als gedacht. Zwar wurde ihr, wenn wir mit voller Geschwindigkeit über die Wellen geflogen sind, bei dem Fall in die Wellentäler schon mal schummerig, aber schlecht wurde ihr nie. So konnte auch sie sich auf das zu sehende konzentrieren und es in vollen Zügen genießen. Ganz im Gegenteil zu einem anderen Fahrgast, der sich zwischenzeitlich auch schon mal über die Reling hängen musste.

Als es nach über zwei wundervollen Stunden schließlich zurück gehen sollte, fragte mich der Skipper unverhofft: „You want more Sea?“, was ich natürlich mit einem breitem „Yeah“ beantwortete. Darauf hin traten wir im Gegensatz zu den beiden anderen Booten und zum Leidwesen des eben erwähnten einzelnen Fahrgastes schätzungsweise einen Kilomater weiter von der Küste weg den Rückweg an. Ein Wellenritt par excellence, der das Grinsen endgültig einbrannte. Die Bestätigung bekam ich auch gleich von einem Crew-Mitglied, dass auf der Rückfahrt jeden fragte, wie es ihm gefallen hat. Nur mich nicht. Die Dame meinte, ich hätte eh nur die ganze Zeit gelächelt, es muss mir also gefallen haben. So war es auch. Ein absolutes Top-Erlebnis, an das wir uns gerne erinnern werden.

Die Bilder gibt es wie immer auf der Fotoseite. Der Link führt direkt auf die Seite in der Übersichtsanzeige, in der die ersten Bilder dieser Tour gezeigt werden. Einfach nach unten srollen, mit dem gelben Boot beginnt die Serie. Die ich diesmal auch wieder mit Text versehen habe. Man kann die erlebten Eindrücke hier einfach nicht schildern, ohne gleich alle Bilder im Artikel unterzubringen zu müssen, was wiederum den Artikel sprengen würde.

Kleine Bildergalerie

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