Great Ocean Road

Erster Teil der Tour entlang der GOR

Ralf

4 Min. Lesedauer

Heute konnten wir ausschlafen. Check out im Appartement Hotel war um 11 Uhr, üblich ist 10 Uhr. Also ganz in Ruhe Frühstücken, Koffer umräumen und Auto beladen und Umsetzen. Danach ging es dann zum Eureka Skydeck, einer Aussichtsplattform auf der 88. Etage des Eureka-Tower. Von da oben hatte ich eine fantastische Aussicht auf Melbourne und Umgebung. Warum die Ich-Form? Für Andrea war das einfach zu hoch und sie wollte nicht $20 dafür bezahlen, dass ihr nur schlecht wird bzw. sie überhaupt nichts davon hat. Also bin ich schließlich alleine hoch und habe trotz des nicht optimalen Wetters die eine oder andere Aufnahme gemacht. Das weltweit einzige Skydeck habe ich dann nicht betreten, weil keinerlei Fotoausrüstung erlaubt war. Und nur für den Nervernkitzel, auf einem Glasboden zu stehen, unter dem nichts mehr ist als tief unten die Straßen Melbournes, wollte ich dann nicht noch zusätzlich bezahlen. „Keine Fotos, keine Dollars!“, so mein Fazit zu dieser Sache.

Nach diesem erfolgreichen Ausflug in die Höhen von Melbourne und einem weiteren von Erfolg gekrönten in Sachen UGGs haben wir schnell unser Auto ausgelöst. Umgerechnet etwa 35€ für knapp zwei Stunden Parken! Das sind mal Preise! Wussten wir aber schon vorher. Was Parken in der City angeht, ist Melbourne schon ganz schön teuer. Dafür stand unser Kia aber auch in einer Reihe mit Porsche, Mercedes und McLaren :) Jedenfalls ging es jetzt los Richtung Great Ocean Road (GOR). Als erstes Ziel haben wir uns das Dorf Anglesea ausgesucht. Es wurde im Reiseführer als malerische Stadt am grünen Fluss beschrieben und auf dem Golf-Platz sollen grasende Kängurus zu sehen sein. Nach gut 100 km, davon schon einiges an der GOR entlang, haben wir dieses Dorf dann erreicht. Wo dieses Dorf malerisch sein sollte, war allerdings beim besten Willen nicht zu erkennen. Aber immerhin hatte es eine echte Bäckerei, die auch diversestes Leckereien in Form von Küchlein anbot. Da haben wir natürlich zugeschlagen und draußen bei herrlichstem Sonnenschein einen guten Kaffee mit feinen Törtchen vertilgt. Hmmmm. Danach haben wir dann einen Spaziergang am wirklich grünen Fluß entlang gemacht und später auch den Golfplatz aufgesucht. Und tatsächlich, da gab es grasende Kängurus, die ich natürlich sofort fotografisch festgehalten habe. Unser Fazit zu Anglesea: Grüner Fluss? Ja! Malerisch? Nein! Kängurus am Golfplatz? Jaaaa!

Nun hieß es, die Adresse der heutigen Übernachtungsstätte in der Nähe der 12 Apostel einzugeben. Unsere Überraschung war mehr als groß, als das Navi uns eine Strecke von ca. 150 km ankündigte. Bei der Planung der Route gestern war die Entfernung von Melbourne zum Hotel noch mit insgesamt ca. 190 km angegeben worden. Wieso sollten es jetzt insgesamt 250 km sein? Eine Überprüfung des Ziels ergab keine Verbesserung und da wir in Melbourne und Anglesea schon einiges an Zeit liegen gelassen haben, wurde es jetzt zu knapp für den check in. Also hat Andrea im Hotel angerufen und unsere verzögerte Ankunft mitgeteilt. Alles kein Problem: Die Rezeption wäre zwar nicht mehr besetzt, aber Appartement 1 wäre reserviert und der Schlüssel läge dann dort. Wie gewohnt völlig unkompliziert, die Aussis.

Dann also los auf der GOR in Richtung 12 Aposteln. Eine sehr kurvige Landstraße, größtenteils an der Küste entlang, aber auch mit Fahrten ins Landesinnere, so stellte sich die Straße dar. Ein Traum für den Fahrer, ein Albtraum für die Beifahrerin. Leider erforderten die vielen Kurven und Besonderheiten der Straße so viel Aufmerksamkeit vom Fahren, dass die Umgebung nicht immer gebührend in Augenschein genommen werden konnte. Aber in einem Waldstück dann die Begegnung der dritten Art: Ein Koala querte vor dem Auto die Straße. Mitten auf der Straße anhalten und ein paar Bilder schießen war selbstverständlich. Danach ging es weiter Richtung 12 Aposteln. Die haben wir dann schließlich auch gesehen. Leider wurde das Wetter zwischenzeitlich wieder schlechter und es gab sogar ein wenig Regen. Jedenfalls konnten die 12 Aposteln nur im trüben frischend fotografiert werden. Da wir uns aber noch eine Weile in diesem Gebiet aufhalten werden, besteht Hoffnung, sie auch bei Sonnenschein zu sehen.

Das mit dem Hotel hat übrigens hervorragend geklappt. Als wir ankamen, war die Rezeption doch noch geöffnet. Somit konnten wir flugs unseren Wohnungsschlüssel übernehmen und noch eilig einen Versuch starten, etwas essbares zu ergattern. Abends um 8 pm ist das in Australien halt schon mal echt schwierig. So auch hier. Port Campbell ist ein Dorf mit ca. 300 Einwohnern, einem Kaffee und zwei Lokalen. Als wir eines davon aufsuchten, hieß es erst, die Küche sei geschlossen. Aber dank der freundlichen Intervention der Kellnerin beim Chefkoch durften wir doch bestellen und wie eigentlich immer war das Gelieferte ausgezeichnet.

Kleine Bildergalerie

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