Adelaide
Die letzte Etappe unserer Tour durch Australien

Jetzt wird es langsam ernst. Unsere heutige Etappe sollte uns zu unserem letzten Zielort in Australien bringen: Adelaide. Von hier geht am Dienstag Abend unser Flieger und dann ist Schluss mit Freiheit und Abenteuer :(
Wie immer gingen wir heute morgen erst einmal ordentlich frühstücken. Auf dem Weg zur Lokalität – anstrengende 50 m, davon 40 m mit dem Auto – stellten wir fest, dass es im Gegensatz zu gestern schon ziemlich warm war. Der Wetterbericht sprach gar von 38°C! Wir dachten erst, es müsse sich um einen Tippfehler handeln, denn schließlich lagen die Temperaturen hier normalerweise zwischen angenehmen 22°-28°C, aber weit gefehlt. Trotz bewölktem Himmel waren es um halb zehn schon deutlich über 20°C, dazu Windstille. Na, das konnte ja noch heiter werden.
Wurde es auch. Im wahrsten Sinne des Wortes. Je weiter wir nach Westen kamen, umso mehr nahm die Bewölkung ab. Schließlich gab es nur noch Sonne und die Außentemperaturen erreichten tatsächlich 38°C. Zumindest zeigte uns dies das Außenthermostat des Kia bei ca. 90 km/h an. Wenn der Wagen an einem Lookout stand, ging die Temperatur noch weiter hoch. Das Klima erinnert uns nun wesentlich mehr an das Red Centre als an die Südküste. Nur war hier die Luftfeuchtigkeit aufgrund der Nähe zum Meer etwas höher; aber nicht unangenehm.
Apropos Lookout. Derer gab es eigentlich nur zwei nennenswerte auf der gesamten Strecke und mit zunehmender Nähe zu Adelaide nahm die Qualität der Lookouts stark ab. Krönung war ein Pelikan Lookout, der uns Eindrücke über das Leben in einer Pelikan-Kolonie näher bringen sollte. Nachdem wir uns eine Zeit lang einen Feldweg lang durch ein Millionenheer von lästigen Fliegen gekämpft hatten, kamen wir an eine Hütte, die den Blick auf die Pelikan-Kolonie lenken sollte. Die Kolonie war auf einer Insel im flachen Gewässer vor dieser Hütte. Nur war diese so weit entfernt, dass selbst mit meinem 300er Tele, dass bei einem Crop-Faktor von 1,6 immerhin einer Brennweite von 480 mm im Vollformat entspricht, nichts weiter als ein unglaublich schmaler Streifen Weiß zu erahnen war. Das war also gar nichts! Ich hätte vor Ort nicht einmal sagen können, dass es wirklich Pelikane auf der Insel waren, die den doch hörbaren Krach geschlagen haben. Vielleicht ein neuer Mythos, ähnlich dem der Krokodile, Haie und Kängurus? Nachdem ich nun die Bilder gesichtet habe, kann ich mit Sicherheit sagen: Mythos! Die angeblichen Pelikane entpuppten sich in der Ausschnittsvergrößerung (Bild darunter) wie schon aufgrund der Geräuschkulisse vermutet als Möwen. Ein paar dunkle, größere Vögel sind auch darunter, aber für Pelikane sind sie zu klein.
Jedenfalls war es heiß und durch diese lästigen, allgegenwärtigen Fliegen, die sich in Augen, Ohren und selbst Mund setzten auch nicht gerade angenehm da draußen. Da es in diesem gebiet scheinbar nichts wirklich interessantes mehr zu sehen gab, beschlossen wir ohne weitere Abstecher direkt nach Adelaide zu fahren. Die Strecke selbst war zwar langweilig, da links und rechts der Straße fast ausschließlich Landwirtschaftsflächen zu sehen waren, trotzdem hatten wir unseren Spaß dabei. Geschwindigkeitsregelung auf 90 km/h eingestellt (cruisen, nicht rasen), Musik vom Handy über Bluetooth in die Car-Audioanlage eingespielt, etwas lauter gestellt und bei vielen Liedern kräftig mitgesungen. Oft, passend zur Umgebung, auf „holländisch“. Die Gegend war wirklich unglaublich flach hier, fehlten nur noch die Windmühlen. So kamen wir jedenfalls ganz entspannt in Adelaide an. Allerdings habe ich auf dieser Tour dann auch extrem wenig Fotos gemacht.
Nun sind wir im Appartementhotel, waren bereits in Chinatown vietnamesisch Essen und werden uns Montag, also gleich, ein wenig Adelaide ansehen. Da gilt es unter anderem noch einen Uggs-Auftrag zu erledigen und natürlich ein paar Fotos zu schießen. Der von vielen als sehenswert empfohlene Zentralmarkt ist für Dienstag vorgesehen, da er Sonntags und Montags geschlossen bleibt. Ein eigentlich von uns geplanter Ausflug nach Kangaroo Island musste leider gestrichen werden, da die Fähre schon seit Tagen restlos ausgebucht ist.
Dies dürfte der vorletzte Bericht sein, den ich auf australischem Boden schreibe. Morgen werde ich noch über den Stadtbummel berichten. Ob ich Übermorgen noch die Zeit zum Schreiben und ein entsprechendes Netz zur Übermittlung finde, muss sich zeigen. Ich gehe mal davon aus, dass dies nicht der Fall ist und ich den Bericht über den Marktbesuch im Flieger schreibe und erst nach Ankunft in Deutschland ins Netzt stellen kann. Man wird es sehen …
Kleine Bildergalerie
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