Montezumas Sonne
Wie ein geplanter Segelausflag einer aztekischen Rache zum Opfer fiel

All diejenigen meiner kleinen Leserschaft, die jetzt gebannt auf das Segelabenteuer zu den Islas Desertas warten, muss ich an dieser Stelle leider bitter enttäuschen. Ein alter Azteke hat uns fest im Griff. Nachdem der Wecker uns um halb sieben aus dem Bett geholt hatte, stellten wir beide die gleichen, WC treibenden Symptome an uns fest. Es gab kein Vertun: Montezuma hatte zugeschlagen. Folglich kam ein Ausflug auf einem wankenden Segelschiff mit eher fragwürdiger sanitärer Anlage für uns nicht in Frage. Ein in Köln geborener Engländer würde nun sagen: Oh what a driss!
Ein kurzer Anruf, zwei SMS, eine Mail und der Rest des Tages wurde am Haus verbracht. Immer in Reichweite von - na ihr wisst schon, was. Wie gut, dass der heutige Tag ein auch für den Norden sonniger Tag war. So ließ sich der Zwangsarrest wenigstens einigermaßen aushalten.
Der Veranstalter teilte uns am Nachmittag mit, dass wir die Reise am nächsten Donnerstag nachholen können, so sie denn stattfindet (Witterung, genügend anz. Buchungen). Immerhin etwas.
Um noch ein wenig beim Thema zu bleiben, könnte ich ja mal etwas klugscheißern und darauf hinweisen, dass zwar umgangssprachlich Montezuma als Verantwortlicher bennant wird, korrekt aber von Moctezuma die Rede sein müsste. Egal wie wir ihn heute nennen, er hat uns die Sch… mit seinem Fluch eingebrockt. Ausschlaggebend und damit Hauptverantwortlich ist jedoch nicht er, sondern es sind vielmehr die Spanier unter Hernán Cortés, die ihn 1520 getötet haben.
Jetzt am Abend kann ich zumindest mitteilen, dass es uns beiden schon deutlich besser geht. Für morgen planen wir nun endlich eine Wanderung entlang einer Levada. Im Moment sieht es danach aus, dass es klappen könnte. Dann gibt es sicherlich auch wieder Fotos. Die Motive heute waren im wahrsten Sinne des Wortes eher besch…, darum habe ich auch bis auf das vom Sonnenaufgang am Anfnag des Artikels keine gemacht.
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