Le Sauloch

Ralf allein unterwegs

Ralf

4 Min. Lesedauer

Nach längerer Zeit des Schweigens habe ich nun wieder genug zu erzählen, um eine neue Blog-Seite zu füllen. Schließen wir also nahtlos an den letzten Beitrag an:

Am Donnerstag wollte meine bessere Hälfte nach zwei Aktiv-Tagen dann doch lieber einen Ruhetag einlegen. Da ich aber weiterhin einen gewissen Drang nach Bewegung verspürte, ging es für mich an die Planung einer neuen Tour rund um Triemberg-au-Val. Als Ziel des Rundkurs habe ich das Lokal auserkoren, in dem wir gestern so vortrefflich Speisten: Le Sauloch.
Dank Komoot (dieser App auf dem Handy) waren schnell ein paar Wegepunkte markiert, die zu einem Rundkurs von knapp 10 km länge und 360 Höhenmetern zusammengesetzt wurden. Mich fasziniert dabei immer wieder, welche Wege dieser App bekannt sind.

Also die Wanderstiefel geschnürt und noch schnell die Ortung freigegeben, damit meine mir Angetraute auch stets überprüfen konnte, wo im Wald ich mich gerade herumtreibe. So ging es dann mit Rucksack und Kamera auf die nächste Wanderung. Bilder wurden keine gemacht, soviel kann ich schon einmal verraten. Erst ging es wieder am Flugfeld vorbei und dann in die hinteren Waldregionen. Und da ich nun mal im Wald war, gab es auch nichts zu fotografieren. Vielleich ein paar Selfies von meinem verdutzten Gesichtsausdruck, wenn die App wiederholt meinte, ich solle doch unbedingt hier rechts oder links abbiegen auf den Weg “Weg ohne Namen”. Hmmm! Welcher Weg? Nach genauerer Musterung der Umgebung erkannte ich dann doch meist einen schmalen oder halb verborgenen Pfad durch das Gehölz, der sich später dann zu einem richtigen Weg erweitern mochte. Wie schon gesagt: Wirklich erstaunlich, was die Wanderkarten dieser App an Wegen kennen. Aber eben doch nicht alle bzw. alle korrekten Verläufe. Wie der erfahrene Leser sicherlich schon richtig vermutet hat, habe ich mich bei der Auswahl der Route auf Nebenwege konzentriert. Die haben aber ab und an den Nachteil, dass sie durch Forstarbeiten verlegt werden, anderen Routen folgen oder auch schon mal ganz verschwinden. So auch auf dieser Tour.
An der einen oder anderen Stelle musste ich vom geplanten Weg abweichen, weil ein Abzweig entweder nicht mehr vorhanden war und/oder der Weg in eine ganz andere Richtung führte. Einer kurzfristigen Umorientierung steht heutzutage dank Smartphone mit guter GPS Positionsbestimmung und geladenen Wanderkarten in fast beliebigem Maßstab ja nichts mehr im Wege. Allerdings habe ich mich eben nicht ausschließlich auf diese Helferchen verlassen wollen, sondern erst einmal selbst nach einem Weg gesucht. So gab es dann doch noch den Hauch von Abenteuer 😄.

Da von vornherein klar war, dass ich diese Tour alleine mache, hatte ich sie etwas länger ausgelegt. Noch lange nicht die Strecken, die ich noch vor zwei, drei Jahren geleufen bin, aber immerhin 11 Kilometer mit 370 Höhenmetern sollten es schon werden. Ist ja eigentlich nix, aber absolut untainiert und mit den sonstigen Risikofaktoren, die man mit sich rumschleppt … lieber mal langsam angehen lassen, lautet die Devise. Am Ende waren es dann fast 12 km und 410 Höhenmeter und ich doch ziemlich geschafft. Bin halt nichts mehr gewohnt. Aber ein Abendbrot mit knackigem Baguette, einem herrlichen Ensemble von drei verschiedenen Salamis, dazu Munsterkäse und natürlich Saint Agur Creme, abgerundet durch einen vollmundigen Bordeaux hat meine Lebensgeister wieder vollends zum Erwachen gebracht.

Am Freitag wollten haben wir noch einen Ruhetag eingelegt, denn am Samstag sollte es nach dem Willen meiner Liebsten in der Nähe von Kaysersberg auf eine Drei-Seen-Tour gehen. Die hat uns Bernard vorgeschlagen und uns auch gleich eine auf Papier gedruckte! Wanderkarte dazu gereicht.
Leider wurde es am Samstag nichts aus der Tour, da mein Anhang von heftigen Kopfschmerzen heimgesucht wurde. So habich dann die vorgeschlagene Tour mal in meiner App gesucht und wurde auch schnell fündig. Was auf Wanderkarte nicht direkt ersichtlich ist: Bei etwas mehr als 10 km über 600 Höhenmeter. Also noch mal 200 Meter mehr als bei meiner letzten Tour! Beeidruckender war aber noch die Beurteilung: Schwere Tour, alpine Erfahrung notwendig!!
Ok, die App übertreibt schon mal gerne, was das Können anbelangt. Eine Nachfrage bei Bernard und auch die Beschreibung zur Tour zeigen dann auf, dass es ein Steinfeld zu überwinden gilt bzw. ein Teil des Weges ein steiniger Pfad ist. Ok, derartiges meistern wir dank unserer Irland- und Schottlanderfahrungen mit links. Aer die 600 Höhenmeter auf nur 10 Kilometern Weg? Kurzer Rede langer Sinn: Ich hab mit Andrea am Sonntag noch einmal meine Tour vom Donnerstag gemacht um ihr die Bedeutung der 600 HM klar zu machen. Im anschließenden Entspannungsbad im Whirlpool haben wir dann beschlossen, die Drei-Seen-Tour ein paar Tage nach hinten zu verschieben um noch etwas Kondition aufzubauen. Da das Wetter ja weiterhin schön und sehr warm bleiben soll, dürfte das kein Problem sein. Immerhin geht es auf 1.300 Meter rauf. Da ist es dann schon etwas kühler!

Heute werden wir einmal die Region rund um Kaysersberg aufsuchen und hoffentlich viele neue Bilder sammeln. Bisher gab es ja leider erst wenige lohnende Motive.