Ankunft

Nach einer anstregenden zweitägigen Fahrt endlich am Ziel

Ralf

5 Min. Lesedauer

Einleitung

Endlich ist es wieder so weit - Urlaub! Aber was für ein Chaos, bevor wir ihn überhaupt antreten konnten. Ausgerechnet mein letzter Arbeitstag gestaltete sich als einer der chaotisten in den letzten Wochen. Obwohl Freitag, wollten alle irgendwie noch irgendetwas ans Laufen bekommen. Dumm nur, dass es keinen genauen Plan gab, was denn wann wie zu tun wäre. Meine über alles geschätze Stellvertreterin und ich fühlten uns ein wenig wie getriebenes Vieh.

Und zu allem Überfluss hat dann gegen Mittag noch mein Laptop den Geist, genauer gesagt: Die Hintergrundbeleuchtung, aufgegeben. Für die für einen Freitag überlange Arbeitszeit konnte das Firmenlaptop noch reichen - doch oh weh - wie sollte ich ohne mein Laptop im Urlaub den Blog schreiben? Das Firmenlaptop ist für solche Dinge zu sehr abgesichert und ohne Laptop ist das Schreiben des Blogs ein Ding der Unmöglichkeit!

Also noch am Freitag Nachmittag nach Köln in den Apple Store und das kaputte Teil mit dort vorzustellen. Die im Apple Shop üblichen kompetenten Beratenden stellten den Fehler schnell fest. Reparatur erforderlich. Einsenden erforderlich!. Ein Ersatzgerät kann nicht zur Verfügung stellen! Das muss man sich mal vorstellen: Jede kleine Autowerkstatt bietet heute für die Zeit der Reparatur einen Ersatzwagen an. Aber Apple (und andere Anbieter auch) schafft es nicht, ein dämliches Ersatznotebook zur Verfügung zu stellen.

Rumms. Da stand ich nun ohne Laptop und am nächsten Tag ging es in den Urlaub. Watt nu? Wie gut, dass es Töchter gibt, die den Fußstapfen ihrer Väter folgen. Bei all dem Pech hatte ich das Glück, dass meine Tochter ihr Notebook gerade nicht benötigte und sie es mir deshalb zur Verfügung stellen konnte. Also alles, was gerade geschrieben wird, wird auf meiner jüngsten Tochters Notebook getippt. Noch mal meinen herzlichsten Dank dafür.

Und für alle, die meckern, warum es so lange dauert, bis der erste Bericht erscheint: Dank erst einmal meiner Tochter dafür, dass es überhaupt Berichte geben kann. Und dann bedenkt auch: So eine Webseite erstellt sich nicht von selbst. Neben den Texten sind Bilder zu bearbeiten und zurecht zu schneiden, die Texte zu schreiben, sie übersetzen zu lassen und zu guter letzt sie in einem Version Control Management zu sichern und auf die Webseite hochzuladen. Und dazu braucht man vor allem zwei grundlegende Dinge: Interwebs und die passende Software. Letzteres kann man nur mit ersterem herunterladen - und hier kommen wir jetzt (endlich) zu der Beschreibung des Toscana-Urlaubs.

Endlich Urlaub

Also am Samstagmorgen ging es dann los. Nach dem Koffer packen - dafür war am Freitag keine Zeit mehr. Frisch ging es auf die Autobahn Richtung Gothard, mit Lugano als Ziel für die erste Etappe. Die Autobahnen waren unglaublich voll. Ich hatte das Gefühl, es wäre gerade Ferienanfang. Den Tempomat einstellen und einfach laufen lassen - daran war nicht zu denken. Dank TomTom konnten wir größere Staus schnell umfahren. Auch in der Schweiz. Zu einem horrorenden Preis. Die Schweiz gehört nicht zur EU und mein Provider Vodafone hat im Gegensatz zur Telekom keine Vereinbarung für das Datenroaming mit der Schweiz abgeschlossen. Also zumindest keins, dass das Datenroaming in den laufenden Vertrag mit einbezieht. So läpperten sich dank TomTom und diverser Mails mit großen Anhängen ca. 60 € zusammen. Und ich hab von alledem nichts mitbekommen - musste ja fahren.

In Lugano haben wir in einem IBIS Budget übernachtet. Wir wollten kein Vermögen für lediglich eine Übernachtung mit Frühstück ausgeben. Zum nur schlafen wollen reicht es tatsächlich, für mehr auf keinen Fall. Da wir aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens recht spät in Lugano angekommen sind, haben wir nichts von der Stadt gesehen. Dort, wo unser Hotel stand, residierten die Beton-Silos. Gar nicht schön.

Mulino Bianco

Am nächsten Morgen ging es dann auch direkt weiter nach Montereggione. Wieder waren die Straßen voll und wieder dauerte es länger als gedacht, bis wir angekommen sind. Aber wir haben es geschafft! Wenn auch erst im zweiten Versuch. Die Adresse im Navi führte uns in den kleinen Ortskern eines Vororts von Montereggione. Dort war aber von unserem Domiziel wenig zu sehen. Wie gut, dass die Vermieter meineer LIebsten noch kurz zuvor die GPS-Koordinaten geschickt haben. In Italien nicht unüblich gibt es die Adresse gleich zwei mal! Wir waren schon daran vorbei gefahren. Eine versteckte Einfahrt mitten im Nirgendwo. Mit Hilfe der GPS-Koordinaten war es dann ein Leichtes, unsere Wassermühle zu finden.

Das Haus selbst ist schon sehr speziell. Eine alte Wassermühle eben. Dicke Mauern, kleine Fenster, jede Menge Balken an der Decke und eine Treppe nach oben, die ihresgleichen sucht. Wir sind es aber zufrieden. Die dicken Mauern halten tagsüber die Hitze draußen während sie Abends das Haus wärmen. Und ansonsten ist alles da, was wir zum Leben brauchen.

Insbesondere der Außenbereich hat es uns angetan. Eine weite Wiese mit Schatten spendenden Bäumen und ums Haus ein Swimmingpool, in dem man richtig schwimmen kann. Die meiste Zeit haben wir bisher in einer Sitzecke auf der Wiese oder am bzw. im Swimmingpool verbracht.
Raus sind wir nur zum Einkaufen und zum Essen. Letzteres ist kein Problem hier. Jede Menge Restaurants sind fußgängig zu erreichen.

Sonntag waren wir in einem typischen Retaurant im Ort essen - ging so. Nicht wirklich erwähnenswert. Heute aber waren wir im Castello auf dem Hügel essen. Grandios! Die Vorspeise war eine bunte Vorspeisenplatte aus der Region plus Bruschetta mit Tomaten und rohem Schinken. Der Hauptgang bestand aus Pici al Cinghiale und Spaghetti Vongole. Picis sind dicke Spaghetti, die mit dem Wildschwein (Cinghiale) hervorragend harmonierten. Im Nachgang gönnten wir uns noch jeweils ein Stück Kuchen aus einer Sahnecreme mit kleinen Feigenstückchen und reichlich Walnüssen. Dazu gab es einen Dessertwein. Nach einem Café Italiano (und einem leider fürchterlichen Grappa) zum Abschluss konnten wir den Hügel nur noch herunterrollen.

Es ist nun 03:20 Uhr und mir reicht es für heute. Schaut euch einfach die Bilder an, die ich bis jetzt gemacht. Sie sind nicht sortiert und nicht kommentiert, denn bis ich das auch noch erledigt hätte, graut schon der Morgen. Schön kommt alos vielleicht später. Und weil es schon so spät ist, habe ich den Text nicht Korrektur gelesen. Ist also quasi das Rohmaterial :)