Der letzte Tag

Nur wenig neues aus Montereggioni

Ralf

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Unser letzter Tag in der Toscana ist nun angebrochen. Leider konnten wir kaum eine der von uns geplanten Unternehmungen durchführen. Insbesondere die Besichtigungstouren in Florenz und Pisa mussten vorsorglich gestrichen werden. Stattdessen haben wir letzten Sonntag eine Wanderung hier in der unmittelbaren Umgebung unternommen, deren Ziel ein Ristorante im Castello war. Wie sollte es auch anders sein?!

Von der Wanderungen selbst gibt es nicht viel zu berichten. Die Landschaft unterscheidet sich nicht sehr von der in unserer bergischen Heimat. Viel Felder und Wald. Und so ging es denn auch über staubige Wege durch die Felder und Wälder der Toscana. Bergauf, bergab, bis schließlich das Castello von Monteriggioni vor uns lag und wir einkehren konnten. Nach dieser Anstrengung war ein Vier-Gänge-Menü genau das Richtige, um den Tag ausklingen zu lassen.

Die restlichen Tage haben wir wie gewohnt am Pool verbracht. Wobei - was für eine Pleite - es doch am Montag tatsächlich einmal richtig geregnet und gewittert hat. Aber einen halben Tag Regen in drei Wochen, damit kann man leben. Die Temperaturen liegen immer noch zwischen 24° und 28°C. Nachts kühlt es derweil merklich ab. Nach Sonnenuntergang ist dann eine lange Hose und eine Jacke oder ein dünner Pullover angesagt, will man weiter draußen sitzen. Die Plagegeister, die sich gerne von unserem Blut ernähren, stören die kühleren Temperaturen übrigens nicht. Insofern erfüllt die lange Kleidung auch eine Schutzfunktion. Die Zahl der Stiche und Bisse hat dadurch merklich abgenommen.

Den heutigen Tag werden wir wie die letzten Tage auch wieder am Pool verbringen. Abends geht es dann noch einmal zu Fuß nach Montereggioni, um ein letztes Mal die Köstlichkeiten der Region zu kosten. Vorher wird noch etwas Rotwein besorgt und das Haus und die Koffer so weit klar gemacht,dass wir am Samstag so gegen neun Uhr die Rückfahrt antreten können. Nächster Halt ist dann Freiburg. Hotel und Platz im Restaurant sind schon gebucht. Am Sonntag wird dann der Rest der Strecke zurück ins germanische Kernland abgearbeitet.

Abgesehen von den Einschränkungen, denen insbesondere ich mich unterwerfen musste, war es trotzdem ein schöner Urlaub. Die Gastegeber Raffaela und Roberto sind einfach Spitze. Roberto spricht ein ausgezeichnetes, in meinen Ohren akzentfreies Englisch. Mittlerweile wissen wir auch, warum. Er ist in Sidney, Australien geboren und hat dort die ersten 15 Jahre seines Lebens verbracht, bevor seine Eltern wieder zurück nach Italien wollten. Außerdem sind beide wie ich in der IT tätig, was natürlich für eine Menge Gespächsstoff sorgte. Zu beneiden ist er allerdings nicht, ist er doch das einzige männliche Wesen in einem 5-Personen Haushalt (zwei Töchter nebst Schwiegermutter). Selbst die Hauskatze ist weiblich, wie er stets scherzhaft zu bemerken pflegte.

Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir diese Location noch ein weiteres mal buchen werden, denn trotz aller Widrigkeiten war es ein sehr erholsamer Urlaub. Vielleicht wählen wir dann das späte Frühjahr, in der Hoffnung, dass es dann ob der Frühjahrblüte noch etwas bunter ist.