Pferdeschlittenfahrt?
Tag 4 der Reise. Von Pferden gezogen

Pferdeschlittenfahrt
Schon bei Buchung der Reise haben wir uns für die optional zubuchbare Pferdeschlittenfahrt entschieden. Diese soll am heutigen Sonntag stattfinden. Gott sei Dank zu einer humanen Zeit, sodass uns genügend Zeit zum Ausschlafen und für das Frühstück bleibt. Aber die Frage, die sich uns stellt: Eine Pferdeschlittenfahrt? Bei vollkommener Abwesenheit der so geliebten weißen Wasserkristalle, auch Schnee genannt?
Die Antwort ist natürlich sehr einfach. Pünktlich zur angekündigten Zeit machen zwei Pferdeschlitten auf Rädern, auch Kufenkutschen genannt, mit viel Gebimmel und Geschnaufe auf sich aufmerksam. Das Gebimmel kommt von den vielen kleinen Glöckchen am Geschirr der Pferde, das Geschnaufe von den Pferden selbst. Und was soll ich sagen, bei den Tieren handelt es sich genau um die Pferderasse, von der ich gestern noch berichtet habe. Es handelt sich um Noriker, die die zwei Kutschen zieren. Dabei meine ich das Zieren wörtlich. Bei den Pferden handelt es sich um wirklich hübsche Kaltblüter. Zumindest bei den vier Exemplaren, mit denen wir es zu tun bekommen.
Nun gilt es, zwei Kutschen, mit ca. 30 Personen zu füllen. Die Plätze sind recht zügig eingenommen und die wärmenden Decken gut verteilt. Alles so wie bei einer richtigen Schlittenfahrt - nur ohne Schnee. Wirklich schade. Und schon geht es los. Zuerst durch das Dorf, dann ein kleines Stück an der Bundesstraße entlang um schleißlich auf einen Seitenweg einzubiegen, der uns in das Tal am Fuße des Tennengebirges bringt. Die Strecke ist zuerst relativ flach, im Seitenweg geht es dann aber ordentlich bergab. Gut für die Pferde, dass die Kutsche gebremst werden kann. Sie müssten sonst allein die Masse der Menschen in der Kutsche und die Kutsche selbst bremsen. Was sie erstaunlicherweise auch tun, da die Bremse nur sehr selten zum Einsatz kommt. Was für eine Standfestigkeit auf geteertem Untergrund.
Am Fuß des Gebirges wird deutlich, wie Steil die Hänge hier gen Tal abfallen. Wir bewegen uns über eine längere Strecke recht nah an den Felsen, die diese beeindruckende Kulisse unseres Balkonblicks stellen. Hier unten im Tal und so nah an der Wand sieht das Ganze noch viel beeindruckender aus. Ich stelle fest, dass ohne Kletterausrüstung und alpine Erfahrung ein Bezwingen der Wand unmöglich ist und lege meine diesbezüglichen gedankelichen Pläne direkt auf das kälteste Gletschereis.
Nach einiger Zeit, in der wir vor dieser großartigen Kulisse ruhig dahinrollen, biegen wir
vom normalen Weg ab und halten vor einer wie durch ein Wunder erschienenen Jausenstation.
Die Pferde brauchen eine Pause und wir Glühwein und Jagertee.
Nach dieser Stärkung geht es dann auch wieder in Richtung Hotel. Die Pferde zeigen auf dem
Rückweg beeindruckend ihre Stärke, als sie die Kutschen ohne große Mühen und mit ruhigem
Gang den Berg hinauf ziehen.
Viel mehr gibt es heute nicht zu erzählen. Alles in allem war diese Pferdeschlittenfahrt ein schönes Erlebnis, dem nur eins fehlte, um Perfekt zu sein: Der Schnee.
Morgen geht es nach Salzburg. Angesagt ist eine Stadtführung und der Besuch des Weihnachtsmarktes. Wir sind schon jetzt gespannt, wie die Stadtführung gestaltet wird.
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