Viel Regen und Sport

Doch auch die Sonne gibt ihr Stelldichein

Ralf

6 Min. Lesedauer

Tage 8 und 9: Weiter Badetage

Am Sonntag hat es am Vormittag, wie sollte es auch anders sein, geregnet. Meine Liebste klagte schon am frühen Morgen über Kopfschmerzen. Folglich blieben wir nach dem Frühstück erst einmal auf dem Zimmer und ich schrieb den Bericht Nummer #3 über die vergangenen Tage, der wohl als Schneebericht in die Geschichte eingehen wird.
Nachdem das Werk online war, durfte ich feststellen, dass der Regen entgegen aller Prognosen aufgehört hatte. Etwas Bewegung an der frischen Luft schien mit einem Mal Möglich. Da sich der Liebsten Kopfschmerzen mittlerweile zu einer handfesten Migräne ausgeweitet hatten, machte ich mich allein auf den Weg zu einem Spaziergang in Richtung UPI-Alm. Das ich diese niemals erreichen würde, war mir eigentlich schon von vornherein klar. Der Weg führt scxhließlich auf 2600m Höhe und wird durch unkalkulierbare Schneefelder besonders schwierig.
Aber versuchen kann man es ja mal, dachte ich bei mir und marschierte munter drauf los. Ha ha! Munter!! Schon nach 100m ging mir das erste Mal die Puste aus. Grund: Ein für mich zu steiler Weg. Die Nachwirkungen der letzten Ablation lassen Grüßen. Trotzdem habe ich mich durch häufigere Pausen immer weiter hinauf geschraubt, bis der wieder einsetzende Regen meinem wagemutigen Vorhaben ein jähes Ende bereitete. Vielleicht ganz gut so 🤓.
Als Ergebnis bin dann doch wieder am Pool gelandet und hab dort ein paar Bahnen gezogen. Irgendetwas muss man ja tun, um nicht ganz kugelrund nach Hause zu kommen. Warum? Hier zur Erklärung das Sonntagsmenü, dass durch einen ganz ausgezeichneten 2021er Lagrein Riserva (Prestige Line) aus der Kellerei Bozen ergänzt wurde:

  • Salate vom Buffet
  • Bresaola “Valtellina” (luftgetrockneter Rinderschinken) mit Artischocken oder Grießnockerlsuppe
  • Strozzapreti an Guanciale mit Pecorino und schwarzem Pfeffer
  • Rinderfilet an STeinpilzsoße mit Rosmarinkartoffeln und Erbsen oder St. Peter Fischfilet an Peperonata
  • Braunes Schokomousse mit marinierten Pfirschen

Das Wetter war auch am Montag bis zum Nachmittag nicht gewillt, uns mit Sonne zu verwöhnen. Es versuchte sich vielmehr als echten Härtetest für die Wassersäulenangabe von Sportwäsche zu präsentieren. Also war wieder ein Tag am Pool angesagt. Am Nachmittag, dem Zeitpunkt, zu dem sich die Sonne vorsichtig zu zeigen begann, hatten meine Liebste und ich Massagetermine bei einer hervorragenden Masseurin. So war es also wieder nix mit eventuellen Outdoor-Tätigkeiten. Um mein selbstauferlegtes Sportprogramm gegen den Kugelbauch nicht zu unterbrechen, habe ich Strecke im Schwimmbecken gemacht. Am Ende bin ich bei 1050m rausgekommen - meine Sportuhr war sehr zufrieden mit mir.
Meine Liebste, von der Migräne genesen, hat die Zeit lieber mit Lesen aud der Liege verbracht. Sie wird schon sehen, was sie davon hat. Wenn erst einmal die Kalorien vom Abendessen auf die Hüften gepackt sind, wird es umso schwerer, sie wieder loszuwerden 😄! Apropos Abendessen. Hier das Menü von gestern Abend:

  • Salate vom Buffet
  • Rote Beete mit Krenmousse oder Karotten-Ingwer-Cremesuppe
  • Kartoffelteigtaschen gefüllt mit Zucchini und Almkäse
  • Perlhuhnbrüstchen auf Bohnengemüse oder Melanzane Cordon Bleu mit Schnittlauchkartoffel (vegetarisch)
  • Käsekuchen “Rotwein-Pflaumen”

Tag 10: Endlich wieder raus

Heute Morgen empfing uns ein strahlend blauer Himmel und ein gelbes, unatürliches und stark blendendes Licht, dass von den Einheimischen als Sonne gepriesen wurde. Zu dieser ungewohnten Helligkeit gesellte sich eine ebenso ungewohnter Lärm. Von der Neugier getrieben sind wir natürlich gleich auf den Balkon und wurden Augenzeugen einer Anlieferung von Holzschnitzeln für die Heizung. Der große LKW hat sein Schüttgut direkt unter unserem Balkon abgelassen.
Nach dem wie immer sehr guten Frühstück stand fest: Wir gehen heute zur Matscheralm, den Deckel einlösen. Allerdings nehmen wir noch einen Umweg, der noch tiefer ins Tal zu einer Klamm führt.
Gesagt, getan. Den Weg in Richtung Alm gingen wir heute zum dritten Mal. Nichts neues also. Auch nicht bei meinen Problemen mit Steigungen. Nachdem wir kurz vor der Alm den Abzweig in Richtung Klamm genommen hatten, trafen wir nach wenigewn 100 Metern auf einen ebenfalls wandernden Hotelgast. Er bot sofort an, ein Bild von uns zwei Hübschen zu machen, was wir danken annahmen (siehe unten). Da dieser Mensch schon zum x-ten Male Gast im Glieshof ist, gab er uns auch gleich noch ein paar Tips für die Strecke mit. So empfahl er uns, es gar nicht erst bis zur Klamm zu versuchen. Der Weg dorthin würde sehr steil und sei auch teiweise noch von Schneefeldern bedeckt. Wir sollten einfach den Weg weitergehen, solange er, unterbrochen von der einen oder anderen kleinen Steigung, recht eben wäre. Vor dem Beginn des längeren Anstieg sollten wir umkehren.
Wir haben uns seine Worte zu Herzen genommen und sind dem Weg erst einmal noch tiefer ins Tal gefolgt. Wobei - warum heißt es eigentlich tiefer? Schließlich ging es immer höher hinauf?! Dabei kamen wir an zahllosen reißenden Gebirgsbächen vorbei. Die Schneeschmelze in den Höhen war im vollen Gange und wurde durch die intensive Sonne noch beschleunigt.
Nach einer weiteren der unzähligen Kurven war schließlich zu erkennen, dass es fortan für eine längere Strecke recht ordentlich aufwärts ging. Zu viel für meine Liebste und mich. Folgerichtig kehrten wir um und nahmen Kurs auf die Matscheralm. Das hieß: Erst einmal wieder ordentlich runter und auf der anderen Seite wieder rauf. Berge eben.
Auf der Alm angekommen haben wir erst einmal eine Käseplatte und Fruchtschorlen genossen, bevor wir endlich unsere Schulden befglichen - der Wirt erinnert sich noch lachend an uns. Andreas Frisur ist eben schon etwas besonderes.
Der Weg zurück war dann gewoht einfach. Es ging ja nur noch bergab. Danach haben wir uns bis zum Abendessen eine Pause gegönnt. Die Gangfolge desselben nun hier:

  • Salate vom Buffet
  • Geräucherter Gebirgssaibling oder Passatelli in Brodo
  • Pennete an Tomaten mit Basilikum, Aubergine und Burratacreme
  • Geschmorte Rindswangerln mit Eierspätzle oder Gebratene Goldbrasse an buntem Gemüse
  • Variationen vom Vinschger Golden Delicius

Natürlich gibt es auch wieder einen Ausblick und Fotos:
Da morgen das Wetter bis zum Nachmittag schön bleiben soll, werden wir eine als spektakulär gepriesene Bahnfahrt von Mals nach Meran unternehmen. Da wird es sicherlich etwas zu berichten geben.
Und nun zu den Fotos: