Hamburg
Auf dem Weg nach Norwegen

Endlich mal wieder Hamburg
Hamburg? Wieso Hamburg wenn das Ziel Norwegen heißt? Das ist schnell erklärt. Meine Liebste hat sich bereit erklärt, mich auf dem Schiff - sprich: Hurtigruten - zum Nordkap zu begleiten. Eine Heldinnentat, wenn man bedenkt, wie schnell sie seekrank wird. Allerdings wollte sie gerne eine der selteneren Routen von Hamburg aus nehmen und dies mit einem Kurzaufenthalt in unserer Lieblingsstadt Hamburg verbinden. Für mich überhaupt kein Problem.
So sind wir also für drei Tage in Hamburg aufgeschlagen. Diesmal sind wir aus nostalgischen Gründen im Marriot am Gänsemarkt abgestiegen. Dieses Hotel diente uns in unserer heißen Musicalphase diverse Male als Anlaufstelle für lange Hamburg-Wochenenden. Unterbringung und Service sind wie eh und je wirklich gut. Kein Vergleich zum Haus derselben Kette in Köln. Hamburg halt. Alles etwas feiner und stilvoller.
Durch die zentrale Lage am Gänsemarkt liegen die Galerien der Poststraße und
die Einkaufsmeile Mönckebergstraße nur einen Steinwurf entfernt. Zu den
Landungsbrücken sind es ca. 30 Minuten Fußweg oder 15 Minuten mit der
U-/Hochbahn (selbst mit Umsteigen). Und das Beste: Auch die Weihnachtsmärkte
liegen in direkter Schlagweite. Und genau die haben wir an unserem ersten Tag
nach Ankunft aufgesucht. Der Weihnachtsmarkt am Gänsemarkt: Klein und Fein.
Überwiegend Getränke (Glühwein, Punsch, Feuerzangenbowle) und Eß-Hütten.
Der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz: Deutlich größer. Eher angelegt wie
der Kölner Weihnachtsmarkt am Altermarkt. Aber auch hier mussten wir
feststellen, dass die Getränke- und Verzehrhütten zumindest gefühlt deutlich in
der Überzahl waren. Hütten mit handwerklichen Erzeugnissen gab es nur ganz
wenige.
Dieses Bild wiederholte sich auch auf den Märkten in der Mönckebergstraße, am
Gerhart-Hauptmann-Platz und Spitalerstraße. Allerdings haben die Hamburger
eines besser gemacht als z. B. die Bonner: Die Hütten stehen enger zusammen,
eher so wie in Köln, was doch noch so etwas wie ein Vorweihnachtsgefühl
aufkommen lässt. Das fehlte mir persönlich in Bonn gänzlich.
Eine Besonderheit des Weihnachtsmakts am Rathaus möchte ich hervorheben:
Um Punkt 16, 18 und 20 Uhr fährt dort seit über 20 Jahren der Weihnachtsmann
mit seinem funken speienden Rentierschlitten gen Himmel, kommt im Rückwärtsgang
zurück, erzählt mit tiefer sonorer Stimme die Geschichte, wie er zu Rudolf, dem
Rentier mit der roten Nase, gekommen ist und fäht dann wieder gen Himmel. Alle
Kinder und so mancher Erwachsene hörten dem Weihnachtsmann gefesselt zu.
Wenn man das Schauspiel aus einiger Entfernung beobachtet, ist das Seil, an dem der Schlitten mitsamt Weihnachtsmann Richtung riesiger Tanne in den Himmel gleitet, in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Dann sieht der Act wirklich verblüffend echt aus. Eine tolle Idee, umgesetzt vom Hochseilartisten Rambo Bügler, der im feuerfesten Kostüm im Schlitten sitzt.
Für den zweiten Tag in Hamburg hatten wir eine Führung in der Elphi gebucht. Die Elbphilarmonie ist schon ein beeindruckendes Gebäude, dass auf einem noch nicht so alten, aber durch die Containerschiffe nicht mehr nutzbaren Speicher errichtet wurde. Den Speicher erkennt man an seinen roten Backsteinziegeln, dem damals üblichen Baumaterial in der Speicherstadt. Der Aufbau, ursprünglich in leichter Bauweise geplant, sollte schließlich komplett in Glas eingefasst werden, was ein erhebliches Mehr an Gewicht bedeutete. Damit das Gesamtgewicht der Konstruktion aus Speicher und Aufbau überhaupt getragen werden konnte, mussten die 1111 Betonpfähle des Speichers um 621 zusätzliche Stützpfeiler ergänzt werden, die es in das Hafenbecken zu rammen galt. Dies und die spezielle Verglasung waren nicht die einzigen kostentreibenden Posten.
Neben den drei Konzertsälen beherbergt die Elphi noch einen musikpädagogischen Bereich, ein Hotel, Eigentumswohnungen und ein Parkhaus. in allen wesentlichen Architekturmermalen spiegelt sich die grundlegende Idee der Vereinigung der Wellen des Wassers und der Musik wieder. Besonders beeindruckend fand ich die Tube - eine wie eine Welle geschwungene konvexe Rolltreppe. Echt irre und mit 82 Metern Länge eine von Europas größten dieser Art.
Die Konzertsäle durften wir leider nicht besichtigen. Das wird laut unserem
Führer nur Personen in Begleitung von Mitarbeitenden gewährt. Hoffen wir also,
dass bei unserem nächsten Hamburgbesuch etwas gespielt wird, was uns zusagt und
wir auch die Karten dafür bekommen.
Natürlich habe ich auch noch den Rundgang über die Galerie gemacht. Von den
Eigentumswohnungen an der Westseite der Elphi hat man einen schönen Blick auf
den Hafen - wenn man sich auch mit den Industrieansichten anfreunden kann.
Wer aber bis 50.000€ pro qm zahlt, hat damit sicherlich kein Problem.
Witzig übrigens, dass nach heutigen Baustandards die Elphi keine Baugenehmigung
bekäme. Sie ist aus heutiger Sicht nicht genug gegen Schiffshavarien gesichert.
Liegt sie doch mitten im Wasser und kann von dicken Pötten direkt gerammt
werden. Bei 13 Metern Fahrrinnentiefe wären da wirklich dicke Pötte möglich.
Morgen geht es auf die MS Finnmarken, die uns bis an die russische Grenze und zurück bringen soll. Natürlich werde ich wieder wie gewohnt berichten und hoffentlich viele gute Bilder schießen. Apropos Bilder: Hier die bisher gemachten. Ich habe noch keine Titel hinzugefügt, da es heute schon reichlich spät ist. Diese wie auch einen Link auf das Album mit den Originalen werde ich später hinzufügen.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass gefundene Rechtschreibfehler behalten werden dürfen 😄






























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