Pellworm per Pedelec

Die Insel mit dem Fahrrad erkunden

Ralf

4 Min. Lesedauer

Tage 6 und 7

Tag 6 (Dienstag, 6. Mai): Eine erste Runde mit dem Pedelec

Wieder klingelt der Wecker. Diesmal aber erst, wie schon die Tage nach unserer Ankunft zuvor, um 08:30 Uhr. Als eingespieltes Team benötigen wir nicht viel für Bad und Einkleiden. So sitzen wir schon um neun Uhr am gedeckten Frühstückstisch. Der sieht immer gleich aus: 3 Brötchen und eine Scheibe Schwarzbrot. Käse, Salami, Honig, Tomate, Butter, Magarine sowie Orangensaft, Kaffee und H-Milch. Dazu eine Portion Rührei und ein weichgekochtes Ei. Alles abgezählt und am ersten Tag von uns so bestellt. Das vermeidet das Wegwerfen von Lebensmitteln und reduziert den Abfall. Auf spontane Änderungswünsche wird erfreulicherweise eingegangen.

Nach dem Frühstück ist erst einmal keine Aktion geplant. In dieser Zeit komme ich unter anderem den Pflichten der Studie nach. Danach geht es aber endlich aufs Rad. Geplant ist eine kleine Tour durch die Straßen Pellworms. Allerdings bläst ein recht starker Wind. Mit Böen bis 65 km/h. Doch gefühlt wehen hier nur Böen und der starke Wind kommt eher selten vor und wird fast als laues Lüftchen wahrgenommen. Natürlich ist es auch hinsichtlich der Windrichtung wie immer: Er kommt stets von vorn. Kein Wunder also, dass mir schnell die Puste ausgeht und ich nach ca. 15 km die Lust verliere. Zumal es im Wind auch noch richtig kalt ist. Also auf dem kürzesten Weg zurück zum Hotel. Nach nochmaligen 5 km Schuften kann ich endlich vom Bike steigen und mich bei strahlendem Sonnenschein in die Gartenecke direkt am Haus setzen. Hier kommt der Wind nicht hin und es wird richtig warm. Eine Wohltat. Kurzerhand werden weitere Touren auf den nächsten Tag verschoben. Da soll es bei ähnlicher Sonnenscheindauer nur mäßigen Wind aus Nordost geben.

Den Rest des Tages machen meine Liebste und ich es uns in dem sonnigen und warmen Eckchen gemütlich. Wir lauschen den vielen Tierstimmen und dem Rauschen der Blätter im Wind. Austernfischer, Gänse, Schafe. Aus der zweiten Baumreihe ruft der Kuckuck. Wir glauben ein Falkennest im oberen Bereich des Leuchtturms zu erkennen und ein Austernfischernest auf dem Reetdach des Nachbarhauses zu sehen. Zudem schauen wir Staren und Rauchschwalben beim Füttern der Jungen zu. Sie haben ihre Nester unter den Fotovoltaikzellen auf dem Dach bzw. direkt über der Eingangstür des Hotels gebaut. Bei uns gibt es übrigens Matjesbrötchen aus dem Billard-Café zum Abendessen.

Tag 7 (Mittwoch 7. Mai): Inselumrundungen

Heute setzen wir uns nach dem Frühstück erst einmal in das sonnige Eckchen. Der Wind ist heute tatsächlich weniger. Das Rauschen der Blätter eher die Ausnahme. Nachdem ich etwas Sonne getankt habe, mache ich mich für eine Inselumrundung fertig. Die Streckenangaben schwanken ordentlich. Ich bereite mich auf eine Strecke zwischen 27 und 36 km vor, verabschiede mich von meiner Liebsten und steige aufs Rad.

Gegen den Uhrzeigersinn immer am Deich lang, ist die Devise. Am Deich weht zwar doch ein Wind, aber kein Vergleich zu gestern. Nur der doch kalte Luftzug, es sind 11°C, wirkt nach einiger Zeit etwas störend. Natürlich habe ich die Kamera dabei, um die zu erwartenden unzähligen neuen Eindrücke in Bildern festzuhalten. Aber was soll ich sagen, es gibt kaum etwas zu fotografieren. Neben den Feldern, dem Deich mit seinen Schafen und den unzähligen Gänsen gibt es hier nichts besonderes. Pellworm ist eine stark landwirtschaftlich geprägte Insel. Die wenigen Highlights sind eine Windmühle und die alte Kirche, bzw. das, was davon übrig geblieben ist.

Und klein ist die Insel auch. Nach 26 Kilometern bin ich wieder am Leuchtturm. Das ist mir dann doch zu kurz und ich beschließe kurzerhand, die Insel noch einmal zu umrunden. Diesmal anders herum, also im Uhrzeigersinn. Vielleicht habe ich das eine oder andere Schmankerl übersehen?
Aber erst einmal wird ein Sonnenbad genommen. Wärme tanken, für den nächsten Ritt im frischen Lüftchen. Nach einer Stunde Sonne pur werden Pullover und Windjacke übergezogen und es geht wieder auf große Fahrt. Diesmal aber ein erster Stop im Strand-Café. Dort gibt es einen Milchkaffee und eine Stachelbeetrümmertorte - ein Traum.
Der Rest ist wie gehabt. Kaum etwas, was mich zum längeren Verweilen animiert. Das eine oder andere Foto wird zwar noch geschossen, aber etwas besonderfes ist nicht dabei. Nur der Wind hat zwischenzeitlich wieder aufgefrischt, so dass die zweite Runde doch etwas länger dauert und anstrengender ist als gedacht.

Nach der Ankunft am Leuchtturm beschließen meine Liebste und ich, noch einmal in Arnos Hafen-Pub zu gehen. Die Meerretich- Krabbensuppe war einfach zu lecker. Darum gibt es sie heute erneut, während meine Holde Muscheln in Knoblauchöl gebraten zur Vorspeise nimmt. Den Hauptgang begehen wir mit Gebackenem Fisch auf Salat für mich und Blumenkohlbratlinge an Bratkartoffeln für meine Liebste.

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